Hallo,
am Anfang als ich das Junithema beim Taschensewalong von Katharina von greenfietsen las, dachte ich: Da bin ich raus. Klar habe ich Kinder, aber mein Sohn hat noch nie eine Tasche von mir getragen und meine Tochter hat immer ganz klare Vorstellungen. Ich habe ihr schon mal Jonny, die Fototasche genäht ("Aber bitte nicht so bunt, Mama, ja?") und auch eine Tasche für die Schule (Sie hat sich die Stoffe natürlich selbst ausgesucht). Auch hat sie meine Wendetasche aus dem afrikanischen Stoff, den ich bei ebay mal ersteigert hatte, annektiert. Aber was soll´s, ich fand die auch schön, aber das Mutterherz freut sich, wenn die Tochter sie mag und benutzt.
So viel also zu dem Thema, Taschen für Kind und Kegel nähen.
Doch dann saß ich bei der Chorprobe einem anderen Chormitglied gegenüber, die sich gerade einen dieser einfachen Rucksäcke gekauft hatte und ganz begeistert war, von der Einfachheit und schwärmte, wie praktisch der sei. Ich sagte zu meiner Tochter, dass ich ihr so einen doch auch nähen könne. "Nee, Mama, damit läuft doch im Moment jeder rum.". Was soll´s, ich habe sie ignoriert und trotzdem einen genäht.Ihr Kommentar war heute: "Oh, der sieht ja toll aus!"
Neulich hatte ich bei dem Flohmarkt von greenfietsen so schöne Stoffe und ein Stück weiches Kunstleder gekauft. Und ja, auch wenn ich den Rucksackbeutel für mich genäht habe, man könnte ihn natürlich ganz einfach als Rucksack für die Schule verwenden.
Ich habe mal beim Nähen aufgeschrieben und fotografiert, wie ich vorgegangen bin, es ist wirklich ganz leicht und absolut anfängertauglich.
Zuerst benötigt man ein ca. 42 x 102 cm großes Stück Außenstoff. Bei festerem Stoff wie Jeans oder Canvas kann man auf das Futter verzichten. Da ich hier dünneren Baumwollstoff verwendet habe, habe ich in der gleichen Größe ein Stück Futterstoff ausgeschnitten.
Ich habe mein Außenteil auch aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt. Es können also prima Reste verwendet werden. Will man wie ich einen Boden aus Kunstleder, platziert man ihn in der Mitte. Wenn die Stoffe ein Muster haben, welches in eine Richtung zeigt, solle man beim Zusammennähen auf die richtige Richtung achten, sonst steht das Muster nachher Kopf auf einer Seite.
Als nächstes legt man Innen- und Außenstoff rechts auf rechts und näht die kurzen Seiten zusammen. Nähte noch nicht auseinanderbügeln, sondern erst alle vier Ecken rechtwinkelig mit einer Schenkellänge von ca. 5 cm einknicken und das eingeknickte Dreieck abschneiden.
Jetzt Nähte auseinanderbügeln und Innenstoff und Außenstoff jeweils rechts auf rechts stecken. Bei der Außentasche wird ca. 2cm vom unteren Ende Webband mit angenäht. Ein Stück Webband mittig falten, die schöne Seite zeigt nach außen (ich habe es nämlich falsch gemacht) und dann dazwischenstecken. Bei Kunstleder habe ich eine Klammer verwendet, damit man nachher nicht womöglich Löcher sieht.
Nun werden die Seiten zusammengenäht und die Ecken ausgespart. Durch eine der so entstandenen Öffnung kann dann prima der Beutel gewendet werden.
Nach dem Wenden wird die obere Kante schön gebügelt. Die Seiten ca. 1 cm weit eingeschlagen und mit einer Naht befestigt.
Dann wird die obere Kante inklusive Futtersoff ca. 3 cm eingeschlagen und gebügelt. Mit ein paar Nadeln fixiert,nähen wir nun entlang der Kante, so dass eine Schlaufe entsteht.Der Beutel ist nun fertig.
Nun benötigen wir noch ca. 2 x 1,5m lange Kordel. und zwei Kordelstopper, dann kann man die Länge der Träger nach Wunsch auch variieren. Beide Kordeln werden in beide Schlaufen eingefädelt, so dass sie gegenläufig gezogen werden. Dadurch kann man den Beutel bequem auf und wieder fest zuziehen. Einmal durch die untere Schlaufe des Webbandes und dann beide Enden durch einen Kordelstopper. Ein Knoten fixiert das Band, so dass es nicht vom Stopper rutschen kann.
Wirklich ein ganz einfacher Rucksack und ruckzuck genäht. Viel Spaß beim Nacharbeiten!
(Ich hoffe, Katharina, das ist ok, auch wenn ich ihn nicht für meine Kinder genäht habe. Hast Du Deine Stoffe wieder erkannt? )
Bis bald und bleibt kreativ,
Eure Ariane
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